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Zurück in der Herbstküche: Der Kürbis

Kürbisse sind en vogue und haben endlich wieder Saison! Egal ob Hokkaido, Butternut oder Muskatkürbis – sie sind von der Speisekarte kaum noch wegzudenken und gewinnen zunehmend an Popularität. Und das aus gutem Grund! Von äußerst gesundem Kürbiskernöl und knackigen Kernen über herzhafte Speisen bis hin zu herbstlicher Dekoration – Kürbisse sind ausgesprochen vielseitig einsetzbar. Für uns Grund genug, sich ein wenig näher mit den großen Panzerbeeren zu befassen.

Die Kürbis-Vielfalt

Panzerbeere? Ja, Sie haben richtig gelesen. In der Botanik werden die Kürbisse zu den Beeren gezählt. Ihr Artenreichtum ist dabei erstaunlich. Insgesamt sind rund 850 Arten bekannt, die sich grob in Sommer- und Winterkürbisse unterteilen lassen. Der wohl bekannteste Sommerkürbis ist tatsächlich die Zucchini, wohingegen die „Klassiker“ Hokkaido, Muskat und Butternut zu den populärsten Vertretern der Winterkürbissen zählen. Winterkürbisse werden vom Herbst bis zum ersten Frost geerntet. Sie haben ein faseriges Fruchtfleisch, welches aus der festen, harten Schale herausgelöst werden muss. Die Ausnahme: Der Hokkaido. Die Schale erweicht beim Kochen oder Backen und kann ganz einfach mitverzehrt werden.

Nicht alle Kürbisse landen auf dem Teller

Zierkürbisse bestechen zwar durch ihre bunten Farben und bizarren Formen, sind in der Küche allerdings völlig fehl am Platze. Das enthaltene Cucurbitacin kann bereits in kleinen Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden führen, sodass Zierkürbisse ausschließlich als Dekoration eingesetzt werden sollten. Speisekürbisse eignen sich hingegen zur Zubereitung verschiedener Gerichte. Dabei hat die klassische Kürbissuppe zweifellos einen Spitzenplatz inne. Doch auch in Brot, Chutney, Kuchen oder auf der Pizza bieten sich Kürbisliebhabern vielseitige Einsatzmöglichkeiten.

Groß, gelb & gesund

Speisekürbisse haben einen hohen Wasseranteil und liefern lediglich wenige Kalorien (ca. 20-60 kcal pro 100 g Fruchtfleisch). Somit ist der Kürbis bestens für die „leichte Küche“ geeignet und passt aufgrund des geringen Kohlenhydratanteils ebenfalls zu der beliebten „Low Carb“-Ernährung. Über die enthaltenen Ballaststoffe im Fruchtfleisch freuen sich zudem die Darmbakterien und die Verdauung wird unterstützt. An der knallig orangen Farbe der meisten Arten lässt sich bereits der hohe Gehalt an Carotinoiden erkennen. Die enthaltene Vitamin A-Vorstufe β-Carotin kommt dabei nicht nur der Sehkraft zu Gute, sondern ist gleichzeitig ein wirksames Antioxidans, welches hilft die Zellen vor oxidativen Schäden zu schützen. Auch verschiedene Vitamine der B-Reihe sowie Vitamin C sind im Fruchtfleisch zu finden. Es sind zwar keine Unmengen enthalten, aber dennoch kann der Körper das Vitamin C für das Immunsystem gut gebrauchen. Die B-Vitamine zahlen hingegen auf verschiedene Stoffwechselwege sowie das Nervensystem ein.

Harte Schale, starker Kern

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist nicht nur das Fruchtfleisch von Bedeutung. Auch die Kürbiskerne sowie das daraus gepresste Kürbiskernöl verdienen höchste Aufmerksamkeit. Die unscheinbaren Kerne sind wahre Powersnacks. Sie enthalten hochwertige Proteine und liefern zudem zahlreiche Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Zink. Wie auch das Fruchtfleisch enthalten die Kerne nennenswerte Mengen verschiedener B-Vitamine. Besonders hervorzuheben ist allerdings der hohe Gehalt an Vitamin E, welches eine wichtige Rolle dabei spielt, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Das fettlösliche Vitamin ist ebenso wie die wertvollen ungesättigten Fettsäuren ein wichtiges Qualitätsmerkmal des Kürbiskernöls. Das intensive, dunkelgrüne, nussig-aromatische Öl verfeinert traditionell Suppen und Salate. Aber Achtung: Zum Braten ist es absolut nicht geeignet, da die hohen Temperaturen den Fettsäuren schaden.

Fazit:

Der Kürbis ist eine etablierte Größe in der Herbstküche und aus der kalten Jahreszeit gar nicht mehr wegzudenken. Egal ob als Dekoration am Hauseingang oder auf dem Teller, er macht stets eine gute Figur und ist enorm vielseitig. Sowohl das Fruchtfleisch als auch die Kerne liefern wertvolle Mikronährstoffe und können so zu einer bedarfsgerechten Ernährung beitragen. Übrigens: Wer sich bei der Zubereitung um den Vitamingehalt des Kürbis sorgt, sei unbesorgt: Vitamin C ist zwar recht hitzeempfindlich, aber manche fettlöslichen Verbindungen wie das β-Carotin können dank der Verarbeitung erst richtig genutzt werden. Durch das Zerkleinern und Erhitzen wird der Pflanzenstoff aus seinem natürlichen Komplex herausgelöst und kann vom Körper besser aufgenommen werden.