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8 Ernährungstrends Essen im Wandel – Von der Ursprünglichkeit zur Massenproduktion In Zeiten als es noch keine Geschäfte und keinen Handel gab, waren die Menschen notgedrungen weitestgehend Selbstversorger. Sie ernährten sich in erster Linie von der Jagd, vom Fischfang und dem Sammeln von Beeren, Pilzen, Kräutern und anderen essbaren Pflanzen. Ent- sprechend bezogen sie ihre Nahrungsmittel aus einer Vielzahl an pflanzlichen und tierischen Quellen. Aller- dings waren die Menschen auch schon früh bestrebt, dem Zufall engere Grenzen zu setzen. Tatsächlich be- legen Höhlenmalereien, dass schon vor mehreren tau- send Jahren Nutztierhaltung und Getreideanbau weit verbreitet waren. Doch in den letzten hundert Jahren hat sich die Ernährung und mit ihr die Essgewohnhei- ten drastischer verändert als in dem langen Zeitraum davor. Auslöser ist die Industrialisierung, die auch vor der Lebensmittelproduktion nicht Halt gemacht hat. Das hat zum einen dazu geführt, dass in Folge dessen fortan viele Lebensmittel bereits im Vorfeld verarbeitet wurden, bevor sie beim Verbraucher landeten. Zudem waren auf einmal auch künstliche Aromastoffe, Kon- servierungsmittel und Transfette integrale Bestandteile der menschlichen Nahrung. Die kulinarische Kehrseite des Fortschritts Die negativen Folgen der industriellen Lebensmittelpro- duktion ließen nicht lange auf sich warten. Die enthal- tenen „Extra-Zutaten“ ließen Stoffwechselstörungen, Fettleibigkeit und Herzkrankheiten sprunghaft in die Höhe schießen. Ernährungsbedingte chronische Krank- heiten wie Adipositas, Diabetes, Herz-Kreislauferkran- kungen oder Krebs entwickelten sich bis heute rasch zu den häufigsten Todesursachen. Längst stellen diese sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ eine erhebli- che Belastung für die Gesellschaft dar. Ein paar Zahlen am Beispiel von Übergewicht machen das deutlich. In den Jahren 2019 und 2020 waren 46,6% der Frauen und 60,5% der Männer in Deutschland übergewichtig. Fast ein Fünftel der Erwachsenen weist sogar eine Adiposi- tas aus. Und diese in puncto Gesundheit alarmierende Entwicklung ist noch in vollem Gange. Denn auch etwa jedes 6. Kind in Deutschland ist aktuell übergewichtig oder adipös. Zwischen Grundbedürfnis und Selbstbestimmung Die Palette der Lebensmittel, die uns heute zur Verfügung stehen, ist kontinuier- lich größer, bunter und vielfältiger geworden. Entsprechend komplexer und kom- plizierter gestaltet sich aktuell die Frage nach dem, was auf den Teller kommt und was nicht. Dabei hinterlässt die sprichwörtliche „Qual der Wahl“ ihre Spuren von gesundheitlichen Aspekten, über die Art der Zubereitung bis hin zu einer mitunter fast schon philosophischen Betrachtung der eigenen Nahrungsaufnahme. Unsere Ernährung hat einen wesentlichen Beitrag zur Evolution geleistet.

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