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Gesunde Ernährung im Winter: Bunte Vielfalt aus der Region

Die Nutzung des saisonalen Angebots an Obst und Gemüse und die damit verbundene Anpassung der eigenen Ernährung an die Jahreszeiten stellt eine abwechslungsreiche sowie nährstoffreiche Ernährung sicher. Was früher gezwungenermaßen selbstverständlich war, wird heute nur noch selten berücksichtigt. Schließlich sind die meisten Lebensmittel dank des internationalen Handels ganzjährlich verfügbar. Dabei haben die Wintermonate hierzulande reichlich regionale Köstlichkeiten in petto, die nicht nur lecker schmecken, sondern auch maßgeblich zur Auffüllung unserer Nährstoffdepots beitragen.

Regional schmeckt auch in der kalten Jahreszeit!

Obst und Gemüse aus Übersee mögen gut schmecken – der ernährungswissenschaftlich relevante Inhalt sieht allerdings oft weniger beeindruckend aus. Dies liegt vor allem an dem Zeitraum zwischen Ernte und Verzehr. Je größer diese Spanne und je weiter die Transportwege sind, desto mehr nimmt der Vitamingehalt der Früchte ab. Hinzu kommt, dass insbesondere Obst oftmals unreif geerntet wird und somit gar nicht erst sein volles Kontingent an Mikronährstoffen entwickeln kann.

Es ist daher ratsam, auf das saisonale sowie regionale Angebot zurückzugreifen. Von Langeweile kann dabei keine Rede sein. Denn auch der Winter bietet für die Zubereitung gesunder Mahlzeiten eine bunte Vielfalt an frischen Zutaten, die nicht nur reich an Nährstoffen, sondern häufig auch preiswerter sind als die langgereiste Importware.

Winterliche Vitamine dank Apfel und Birne

„An apple a day keeps the doctor away.” Viel mehr Vorschusslorbeeren kann ein Lebensmittel wohl kaum bekommen. Neben einer Vielzahl an Vitaminen und rund 20 verschiedenen Mineralstoffen liefert der Apfel reichlich Pektin. Der lösliche Ballaststoff fördert auf ganz natürliche Weise die Darmtätigkeit und soll zudem über die Fähigkeit verfügen, Giftstoffe zu binden. Ebenfalls enthalten sind sekundäre Pflanzenstoffe, die unsere Körperzellen dank ihrer antioxidativen Wirkung vor schädlichen Sauerstoffradikalen schützen.

Tipp: Den Apfel am besten ungeschält essen, denn ein Großteil der Inhaltsstoffe sitzt direkt unter der Schale! Gleiches gilt übrigens für die Birne. Auch sie ist reich an Ballaststoffen und gilt aufgrund ihres geringen Fruchtsäuregehalts als besonders mild und magenfreundlich.

Zurück zu den Wurzeln: Rote Bete und Steckrübe voll im Trend

Auf unseren Tellern waren sie nur noch selten zu finden. Doch nun feiern heimische Wurzeln und Knollen ihr Comeback. Das aromatische Wintergemüse profitiert von dem Trend zu regionalen und saisonalen Produkten und ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Lange Zeit als „Viehfutter“ oder „Arme-Leute-Essen“ verschrien, hatte es die Steckrübe wahrlich nicht leicht. Dabei hat sie nährstofftechnisch so einiges zu bieten: Das Powergemüse ist reich an Vitamin C sowie Beta-Carotin und enthält wertvolle Mineralstoffe. Gleichzeitig ist die Steckrübe kalorienarm und enthält trotz des süßlichen Geschmacks relativ wenig Zucker. Die ätherischen Öle sollen zudem magen- und darmberuhigend wirken und sogar zu einem gewissen Schutz vor unerwünschten Bakterien beitragen.

Die Rote Bete zählt ebenfalls zu den winterlichen Klassikern und kommt mit ihren Inhaltsstoffen vor allem der Blutbildung und der Blutdrucksenkung zugute. Sie enthält reichlich B-Vitamine sowie Eisen und wird aufgrund ihrer sekundären Pflanzenstoffe als entzündungshemmend beschrieben. Beim Einkauf frischer Rüben lohnt es sich besonders auf die kleinen Exemplare zurückzugreifen, da diese meistens zarter sind. Dies gilt sowohl für die Rote Bete als auch für die Steckrübe.

Kohl – ein Klassiker mit Tradition

Typisch deutsch? Von wegen! Kohl blickt auf eine uralte Tradition zurück. Bereits in der Antike wurde das kalorienarme Blattgemüse geschätzt. Im alten Rom war beispielsweise der Grünkohl derart begehrt, dass Bauern, die sich auf seinen Anbau verstanden, so zu Reichtum kamen. Seine ursprüngliche Heimat liegt somit am Mittelmeer, auch wenn der Grünkohl heutzutage als typisch norddeutsch gilt.

Ob nun Grünkohl, Weißkohl, Wirsingkohl oder Rosenkohl, gesund sind alle Kohlsorten, da sie reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen sind. Grün- und Rosenkohl sind eine gute pflanzliche Eisenquelle und zeichnen sich zudem durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt aus. Ähnliches gilt für den Weißkohl, der unsere körpereigene Abwehr mit Vitamin C und Zink unterstützt. Aber Achtung: Insbesondere roher Weißkohl bekommt nicht jedem. Er ist schwer verdaulich und kann ebenfalls wie Wirsingkohl zu Blähungen führen. Das Blanchieren oder Würzen mit Kümmel und Anis kann den Kohl bekömmlicher machen.

Fazit

Auch in der kalten Jahreszeit ist das Angebot heimischer Köstlichkeiten entgegen jeglicher Vorurteile riesig. Wer gesund und möglichst widerstandsfähig durch die nass-kalten Tage kommen möchte, schaut sich somit am besten vor der eigenen Haustür um. Regionale Produkte kommen nicht nur der Umwelt zugute, sondern liefern zudem eine Vielzahl essenzieller Nährstoffe, die unser Körper zur Verrichtung seiner alltäglichen Funktionen benötigt. Apfel, Birne, Rote Bete und Kohl sind dabei nur eine kleine Auswahl der tatsächlichen Vielfalt an Wintergemüse. So stammen auch Salate wie Chicorée und Feldsalat zurzeit aus heimischem Anbau. Kombiniert mit knackigen Walnüssen und Roter Bete entsteht ruckzuck ein saisonaler Salat. So lecker kann der Winter sein.